I.ANTENA/austrian review in Elvolver
EN CAVALE
Antena waren eine der ersten Bands, die bei dem belgischen Label Les Disques du Crepuscule unter Vertrag kamen. Größen wie Tuxedomoon, 23 Skidoo oder Cabaret Voltaire hatten in den frühen Achtzigern bei dem Brüsseler Musikverlag ihre Heimat gefunden - doch es waren die eher kommerziellen Acts, die dem Label seinen eigenen Stil verpaßten.
Der Crepuscule-Pop war eine gelungene Mischung aus lateinamerikanisch angehauchten Samba-Rhythmen und gekonntem Songwriting, seine damals wichtigsten Vertreter Acts wie Anna Domino, James Cuts oder eben Antena. Deren Debütalbum "Camino del Sol", ebenfalls vor kurzem wieder aufgelegt, verwirrte seine Hörer lange, bevor im Mainstream Leute wie Sade oder Matt Bianco verwässerten Barjazz radiotauglich machten.
Zu Beginn war Antena eine aus drei Musikern bestehende Band, doch schon beim zweiten Longplayer wurde Frontfrau Isabelle in den Vordergund gestellt. "En Cavale" hätte eigentlich auf dem Majorlabel Island erscheinen sollen und wurde deshalb in englischer Sprache aufgenommen und fettest produziert. Martin Hayles hatte schon Acts wie Orange Juice oder auch Wham zu Charterfolgen verholfen. Doch die schlechten Verkaufszahlen der ersten Single ließen das Label-Interesse gen Nichts sinken und so kehrte Antena reuig zu Crepuscule zurück.
"En Cavale" ist trotz der geplanten Verkommerzialisierung eines von Antenas besten Alben. Einflüsse aus Disco und Latin-Jazz bestätigen das Bandcredo, Sister Sledge mit Astrud Gilberto verschmelzen zu wollen, auf das genaueste. Was aus dieser Beschreibung vielleicht entsetzlich klingen mag, hört sich tatsächlich aber großartig an, denn all diese Einflüsse müssen sich letzten Endes doch einem gewaltigen Schuß Synthie-Pop beugen und geben den Songs nur eine ganz leichte exotische Note. Das ebenfalls neuaufgelegte Nachfolge-Album, "Hoping for Love", ging dann übrigens wieder zurück in Richtung Chanson.
Antena ist in Europa eine Randerscheinung im Popbusiness geblieben. In Japan jedoch ist sie seit jeher ein Star, und so ist es ihr gelungen, in den letzten 20 Jahren über eine Million Alben zu verkaufen. Möge dieser Re-Issue dazu beitragen, daß auch hierzulande eine unterbewertete Sängerin ein klein wenig wiederentdeckt wird
Antena waren eine der ersten Bands, die bei dem belgischen Label Les Disques du Crepuscule unter Vertrag kamen. Größen wie Tuxedomoon, 23 Skidoo oder Cabaret Voltaire hatten in den frühen Achtzigern bei dem Brüsseler Musikverlag ihre Heimat gefunden - doch es waren die eher kommerziellen Acts, die dem Label seinen eigenen Stil verpaßten.
Der Crepuscule-Pop war eine gelungene Mischung aus lateinamerikanisch angehauchten Samba-Rhythmen und gekonntem Songwriting, seine damals wichtigsten Vertreter Acts wie Anna Domino, James Cuts oder eben Antena. Deren Debütalbum "Camino del Sol", ebenfalls vor kurzem wieder aufgelegt, verwirrte seine Hörer lange, bevor im Mainstream Leute wie Sade oder Matt Bianco verwässerten Barjazz radiotauglich machten.
Zu Beginn war Antena eine aus drei Musikern bestehende Band, doch schon beim zweiten Longplayer wurde Frontfrau Isabelle in den Vordergund gestellt. "En Cavale" hätte eigentlich auf dem Majorlabel Island erscheinen sollen und wurde deshalb in englischer Sprache aufgenommen und fettest produziert. Martin Hayles hatte schon Acts wie Orange Juice oder auch Wham zu Charterfolgen verholfen. Doch die schlechten Verkaufszahlen der ersten Single ließen das Label-Interesse gen Nichts sinken und so kehrte Antena reuig zu Crepuscule zurück.
"En Cavale" ist trotz der geplanten Verkommerzialisierung eines von Antenas besten Alben. Einflüsse aus Disco und Latin-Jazz bestätigen das Bandcredo, Sister Sledge mit Astrud Gilberto verschmelzen zu wollen, auf das genaueste. Was aus dieser Beschreibung vielleicht entsetzlich klingen mag, hört sich tatsächlich aber großartig an, denn all diese Einflüsse müssen sich letzten Endes doch einem gewaltigen Schuß Synthie-Pop beugen und geben den Songs nur eine ganz leichte exotische Note. Das ebenfalls neuaufgelegte Nachfolge-Album, "Hoping for Love", ging dann übrigens wieder zurück in Richtung Chanson.
Antena ist in Europa eine Randerscheinung im Popbusiness geblieben. In Japan jedoch ist sie seit jeher ein Star, und so ist es ihr gelungen, in den letzten 20 Jahren über eine Million Alben zu verkaufen. Möge dieser Re-Issue dazu beitragen, daß auch hierzulande eine unterbewertete Sängerin ein klein wenig wiederentdeckt wird
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